Pfeifenformen
Billard, die Urform der klassischen Pfeife schlechthin, ist ein problemlos zu rauchendes Modell, das in mittlerer Größe für Anfänger empfehlenswert ist. Bei etwas strengerer Linienführung wird aus einer Billard eine London. Aus der Billard hat sich auch die Lovat entwickelt. Sie hat einen langen Holm mit einem kurzen abgesetzten Mundstück, dem sogenannten Sattelmundstück.
Ähnlich ist die Liverpool, nur wird hier statt des Sattelmundstückes ein durchgehend verlaufendes Mundstück angesetzt. Eine elegante Klassikerin ist die Canadian, die durch den ovalen Holm sehr leicht ist. Die nächste Form, die sich aus der Billard entwickelt hat, ist die Pot, eine Pfeife mit kurzem, oben abgeflachtem Kopf und gerundetem Boden. Sie hat durch die dicke Kopfwand sehr gute Raucheigenschaften. Auch die Dublin kann ihre Verwandtschaft mit der Billard nicht leugnen. Die konisch verlaufende Frontseite bedingt die geringere Wandstärke im unteren Kopfbereich, ein vorsichtiges Einrauchen ist hier zu empfehlen.
Die Cad, Bulldog und Rhodesian sind Pfeifen mit kantigem Holm für Raucher, die eine sportlich robuste Pfeife wollen. Alle drei Modelle gibt es auch gebogen, hier bekommen sie den Vornamen Bent. Die Apple ist eine anmutige Pfeife mit rundem Kopf, der leicht abgeflacht erscheint. Der Holm der Apple kann gerade bis leicht gebogen sein. Sie hat gleich guten Eigenschaften wie die Pot, liegt aber weicher und sympathischer in der Hand. Prince nennt man Pfeifen mit etwas gestauchtem, tomatenförmigen Kopf und leicht gebogenem Holm.
Als Bent bezeichnet man gebogene Pfeifen, sogenannte Hänger. Der Schwerpunkt dieser Pfeifen liegt so günstig, dass man sie frei im Mund halten kann. Sind Pfeifen mit Steckermundstücken versehen, spricht man von einer Army; ist diese Pfeife nun gebogen, wird sie zu einer Bent Army. Durch den breiten Holmring und ihre hohe Stabilität ist sie in der Tat eine ideale Armeepfeife. Aus der klassischen Bent gibt es viele Weiterentwicklungen, die elegante Bent Albert sowie die Bent Rhodesian. Die Stand-up-Poker ist für jene Raucher gedacht, die ihre Pfeife während des Rauchens häufig abstellen. Churchwarden ist die englische Bezeichnung für eine lange Feierabendpfeife, die bei uns auch unter Lesepfeife bekannt ist. In letzter Zeit werden facettierte Pfeifen etwas häufiger, sie tragen dann den Zusatz Panel.
Freehand
Das Design dieser Pfeifen erweckt den Anschein, als sei es nach Lust und Laune herausgearbeitet, es hält sich kaum an die klassischen Vorlagen. Die Kunst dieser Pfeifenerzeugung liegt darin, die Kopfform optimal zur Maserung herauszuarbeiten. Bei diesen Pfeifen bestimmen nicht nur die Reinheit des Holzes, sondern auch die Maserung den Preis.
Anatomie der Pfeife