HUMIDORE – SCHATZKISTEN FÜR IHRE PUROS
Um Ihre wertvollen Cigarren richtig lagern zu können benötigen Sie eine Möglichkeit, sie bei konstant 70 % relativer Luftfeuchtigkeit aufzubewahren. Sonst werden Ihre kostbaren braunen Schätze so lange austrocknen, bis sie nicht mehr zum Rauchgenuss geeignet sind.
Die beste Lösung dazu ist die Anschaffung eines Humidors, das ist eine Schatulle oder ein Schrank, der mit einem Befeuchter versehen ist. Humidore gibt es in vielen verschiedenen Größen, Ausführungen, und Preislagen. Aber Vorsicht: Billigstangebote erfüllen oft nicht einmal die grundlegendsten Anforderungen, nämlich die konstante Befeuchtung Ihrer Cigarren auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Bevor Sie also das nächstbeste Sonderangebot erstehen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die nachfolgenden Hinweise zu lesen. Sie werden Ihnen helfen, die Qualität von Humidoren besser beurteilen zu können.
Der Korpus ist meist aus Holz oder Acrylglas gefertigt. Bei Modellen aus Holz sollte darauf geachtet werden, dass sowohl die Konstruktion, als auch die Qualität der verwendeten Hölzer ein Verziehen der Teile durch die hohe Feuchtigkeit verhindert. Der Deckel sollte einigermaßen dicht schließen, wenngleich ein guter Befeuchter kleine Feuchtigkeitsverluste ausgleichen kann. Für die Innenausstattung werden üblicherweise Zedernhölzer verwendet. Sie helfen mit, die Feuchtigkeit zu regulieren und nehmen mit der Zeit den Duft der gelagerten Cigarren an. Sehr hochwertige, behandelte Zedernhölzer wie z.B. Okumé haben zusätzlich den Vorteil, dass sie keinen zu starken Eigengeruch aufweisen und leichter zu reinigen sind als unbehandelte Furniere. Acrylglas verhält sich ganz neutral. Es speichert weder Feuchtigkeit noch Aromen. Die Regulierung der Feuchtigkeit ist hier nur direkt über den Befeuchter möglich, weshalb dieser gerade bei Acrylhumidoren von bester Qualität sein muss.
Befeuchtungselemente gibt es von höchst unterschiedlicher Bauart und Qualität.
Man unterscheidet zumindest 3 Arten:
- Die billigsten Modelle bestehen lediglich aus einem Schwamm. Den muss man, besonders während der Heizperiode, fast täglich – jeder Urlaub wird da zum Problem für Ihre Cigarren – kontrollieren und nachfüllen. Die mit solchen Befeuchtern ausgestatteten Humidore verfügen daher über ein Hygrometer. Analoge Hygrometer zeigen meist nur sehr ungefähre Werte an. Sie müssen sich daher durch eine Schraube an der Rückseite justieren lassen. Dazu wickeln Sie es in ein sehr feuchtes, aber nicht tropfendes Tuch und lassen es 15 – 20 min drinnen. Dann öffnen Sie das Tuch und lesen schnell die nun angezeigte Feuchtigkeit ab, sie sollte nun bei 98% bis 100% liegen. Weicht der Zeiger ab, stellen sie ihn mit der Justierschraube rasch auf diesen Wert ein. Digitale Hygrometer zeigen meist genauer an, lassen sich nicht einstellen und reagieren auf Feuchtigkeitsveränderungen deutlich schneller.
- Etwas bessere Befeuchtungssysteme sind jene, bei denen ein Steckschwamm oder ein ähnlicher Feuchtigkeitsträger mit einer speziellen Lösung – meist eine Glykolverbindung – getränkt ist. Diese für die Cigarre harmlose Chemikalie bewirkt, dass die Feuchtigkeit kontrollierter abgegeben wird. Manche Hersteller garantieren sogar, dass ihr Modell nur so lange Feuchtigkeit abgibt, bis 70 % relative Luftfeuchtigkeit und nicht mehr im Humidor erreicht ist. Diese sich also teilweise „selbstregulierenden“ Systeme haben auch den Vorteil eines längeren Befüllungszeitraumes: Destilliertes Wasser braucht je Modell nur mehr alle ein bis vier Wochen nachgefüllt zu werden. Die spezielle Flüssigkeit, mit der diese Art von Befeuchtern normalerweise ab Werk getränkt ist fallweise zusätzlich nachfüllen. Hier sollte die Gebrauchsanweisung auf der Nachfüllflasche bzw. jene des Befeuchters beachtet werden. Humidore mit diesen Befeuchtungssystemen sind fallweise mit Hygrometern ausgestattet. Manche Hersteller verzichten jedoch mit dem Hinweis auf die selbstregulierenden Eigenschaften Ihrer Befeuchter darauf.
- Optimale Befeuchtungssysteme regulieren selbstständig die Luftfeuchtigkeit des Humidors, indem sie nur so lange Feuchtigkeit abgeben, bis die idealen 70 % relativer Luftfeuchtigkeit im Humidor erreicht sind. Sollten diese Werte einmal durch hohe äußere Luftfeuchtigkeit überschritten werden, nehmen Sie die überschüssige Feuchtigkeit auch wieder auf. Topbefeuchter schaffen das bereits ohne die Zugabe von speziellen Flüssigkeiten. Die Intervalle für das Nachfüllen von destilliertem Wasser betragen bis zu acht Wochen, was Sie besonders während Ihrer Reisen zu schätzen wissen werden. Humidore mit solchen Systemen sind nicht mit Hygrometern ausgestattet.
Große Cigarrenschränke sind meist mit elektrischen Befeuchtern ausgestattet, manche sogar mit zusätzlicher Temperaturregelung. Alle Befeuchtungssysteme sollten nur mit destilliertem Wasser – für wenig Geld in jedem Supermarkt erhältlich – befüllt werden, um Schimmelbildung an den Cigarren und eine Beschädigung des Befeuchters zu vermeiden. Investieren Sie also nicht zu wenig in Ihren neuen Humidor – höherwertige Geräte sind nicht nur schöner, sie arbeiten auch einfach besser und problemloser, und machen Ihnen und Ihren kostbaren Cigarren ein ganzes Leben lang Freude.
Wie meinte schon Alfred Dunhill so treffend:
„Mit einem hochwertigen Stück haben Sie auch noch Freude,
wenn der Kaufpreis schon längst vergessen ist.“
Ihr VCPÖ-Fachhändler berät sie gerne bei der Auswahl des für Ihre Bedürfnisse richtigen Humidors.
Sie haben bereits einen neuen Humidor erworben? Dann beachten Sie bitte noch folgende Tipps für die Inbetriebnahme und Aufstellung:
- Sollte er innen mit unbehandeltem Zedernholz ausgestattet sein, wischen Sie dieses vor der Inbetriebnahme des Humidors mit einem sauberen mit destilliertem Wasser getränkten Tuch oder Schwamm sorgfältig aus. Das Holz ist noch völlig trocken und nimmt zu Beginn viel Feuchtigkeit auf, die es Ihren Cigarren entziehen würde, wenn Sie diese Prozedur nicht durchführten.
- Da aber die richtige Feuchtigkeit alleine nicht genügt, benötigt man auch den richtigen Platz für den Humidor. Er sollte nicht direkter Sonneneinstrahlung und der Nähe Wärme ausstrahlender Geräte ausgesetzt sein (Heizkörper, Kamin, Lampen, …). Am geeignetsten sind Räume mit geringen Temperaturschwankungen, ideal sind 18 bis 20 Grad Celsius Raumtemperatur.
- Sollten Sie längere Zeit keine Cigarren entnehmen – öffnen Sie dennoch alle ein bis zwei Wochen kurz den Deckel. Nicht nur um den Zustand Ihrer Schätze zu kontrollieren, sondern auch um sie kurz zu belüften.
Weitere wichtige Hinweise finden Sie hier.