Der Tabakkäfer
Unsere natürlichen Feinde
Obwohl das in der Tabakpflanze enthaltene Nikotin das stärkste pflanzliche Gift ist, das Botaniker kennen, gibt es doch einige Tierarten, die ausgerechnet von dieser Pflanzenart leben.
Verschiedene tropische Schmetterlingsarten, die ihre Larven auf Tabakblättern ablegen, damit sie sich von diesen ernähren, mögen ebenso, wie winzig kleine weiße Milben, die man manchmal in Cigarrenkisten findet, welche aber problemlos entfernt werden können und dann dem Rauchgenuss nicht weiter im Wege stehen. Das aber tut sehr wohl der von uns Cigarrenliebhabern so gefürchtete Tabakkäfer „Lasioderma Serricorne“.
Seine Larve ist winzig klein und weiß, ausgewachsen ist er etwa 2 bis 3 mm groß und rötlich-braun.
Er hat eine Lebenszeit von etwa vier Wochen, das Weibchen legt bis zu 100 Eier, die in etwa sechs bis zehn Tagen schlüpfen. Der ausgewachsene Käfer ist ein guter Flieger.
Seriöse Cigarrenerzeuger in aller Welt unternehmen große Anstrengungen, um dieser Plage Herr zu werden.
Schon vor der Auspflanzung werden die Felder gesäubert und behandelt, während des Wachstums laufend auf Schädlinge kontrolliert und die geernteten Blätter mit unterschiedlichen Methoden von eventuell doch vorhandenen Eiern befreit. Hiezu wird das Prinzip des Schockgefrierens eingesetzt.
Dennoch kommt es selten, aber doch vor, dass einige Eierchen, die so klein sind, dass sie mit freiem Auge nicht wahrgenommen werden, überleben und in die Cigarren gelangen.
Ein weiterer Grund, die Cigarren nur im qualifizierten inländischen Fachhandel zu kaufen:
- Der Händler wird den Käferbefall meist rechtzeitig bemerken und die Cigarren erst gar nicht zum Verkauf freigeben
- Sollte dennoch einmal etwas passieren, tauscht er die bei ihm gekaufte Ware gerne um
- Etwas anderes ist es mit im Ausland erworbenen Cigarren. Mit diesen – oft anscheinend billig erworbenen – Puros haben sich schon viele Aficionados den Tabakkäfer in ihre Humidore eingeschleppt, welche sich dann genüsslich durch die Vorräte gefressen haben.
Was tun, wenn?
Sie erkennen einen Käferbefall an etwa 1 mm großen Löchern, die Ihre Cigarren plötzlich aufweisen. Auch eine größere Menge „Tabakstaub“ in den Kisten deutet darauf hin, dass Sie „Haustiere“ besitzen. Diese befallen übrigens nicht nur Tabak, sondern auch verschiedene Lebensmittel. Den Käfer selbst bekommt man oft nicht zu sehen, er ist vielleicht schon verendet oder ausgeflogen.
Wenn Ihnen diese Heimsuchung widerfährt, können Sie nur folgendes tun:
- Untersuchen Sie jede einzelne Cigarre dieser Kiste genau
- Die direkt befallenen Cigarren sollten Sie sofort vernichten
- Die umliegenden, scheinbar noch nicht befallenen Cigarren in Plastiksäcke verpacken und für einige Tage in ein Tiefkühlfach legen. Das Auftauen dieser Cigarren ist jedoch problematisch und muss sehr langsam geschehen, da sonst die Deckblätter reißen können.
Der wirksamste Schutz gegen Schädlinge jeglicher Art ist und bleibt eine regelmäßige Kontrolle Ihrer Vorräte. Dies bewahrt Sie auch vor anderen unliebsamen Überraschungen wie Schimmelbildung oder der Austrocknung Ihrer wertvollen Cigarren.